Müder Kick, gewohntes Ergebnis
Kirchweiler. „The trend is your friend“, heißt es an der Börse und irgendwann wäre es mal an der Zeit diesen Trend bei Auswärtsspielen in Kirchweiler zu beenden. Denn ein Freund ist und wird dieser ganz sicher nicht mehr. Seit Neugründung der zweiten Mannschaft 2009 konnte man erst zwei Punkte auf der Asche in Kirchweiler entführen und überhaupt erst zwei Mal gegen diese gewinnen. 9 Punkte aus 45 möglichen klingt nicht nur nach Angstgegner – er ist es auch. Doch jede Saison werden die Karten neu gemischt und so konnte man im Hinspiel in Mehren, in einer guten D-Klasse Partie, verdiente drei Punkte einsacken.
Die Vorzeichen für das Spiel in Kirchweiler standen jedoch nicht gerade gut. Dank des langen Winters konnte hauptsächlich nur in der Halle trainiert werden, wobei es wohl den meisten Teams so ergangen ist. Doch im Hinblick um den Kampf auf den Klassenerhalt der ersten Mannschaft, muss Trainer Fandel bis zum Rest der Saison seine Truppe umbauen und so trat man in einer ungewohnten Aufstellung in Kirchweiler an.
Dementsprechend begann die Partie auch. Fahrig und ohne Ruhe am Ball mussten sich beide Teams erstmal den Rost aus den Trikots schütteln, der sich über die Monate angesammelt hatte. In der 8. Minute zeigten Fandels Männer die erste Aktion des Spiels, als sich Rene Schneider auf links durchzusetzen wusste und gerade noch rechtzeitig am Fünfer gestoppt werden konnte. Etwas mehr Zeit am Ball und es hätte wohl geklingelt. Die Gastgeber kamen nach rund einer Viertelstunde das erste Mal in Nähe des Kastens, als man sich einen Abpraller am 16er schnappte, einfach mal abzog, das Tor jedoch deutlich verfehlte.
Die Begegnung plätscherte auf sehr mäßigem Niveau vor sich hin. Geprägt von wenig Spielfluss und damit verbundenen Fehlpässen, großen Lücken im Mittelfeld und Offensivaktionen, die viel zu ungenau ausgespielt wurden und spätestens am 16er endeten, boten beide Teams gegenüber dem Hinspiel Magerkost. In der Schlussviertelstunde konnte man der Heimelf eine optische Überlegenheit attestieren, doch bis auf einen Heber in der 27. Minute, der knapp über das Tor flog, gab es nichts zu bestaunen. Auf der Gegenseite kurz darauf ein schöner Spielzug unserer Elf, doch kam Thomas Umbach nicht schnell genug an den Ball und der Torhüter konnte das Leder problemlos aufnehmen.
Bis zum Pausentee passierte nichts mehr und so ging es schiedlich-friedlich in die Kabinen. Auch zu Beginn der zweiten Hälfte wurde es nicht besser und man hatte den Eindruck, dass die Mannschaft, die das erste Tor macht, sich zum Sieg dümpeln würde. Schließlich schenkte man den Gastgebern den Führungstreffer, als Elias Engels einen an sich harmlosen Ball aus den Händen rutschen ließ, Niklas Stein blitzschnell reagierte und das Leder über die Linie bugsierte (52.).
Gibt ein Tor einem Spiel manchmal den gewissen Auftrieb, war dies hier leider nicht der Fall. Weiterhin plätscherte die Partie vor sich hin, Highlights waren nicht vorhanden und beide Teams quälten sich über den Sand. Der eingewechselte Sven Mohrs hatte jedoch in der 68. Minute die große Chance zum Ausgleich. Ein strammer Pass durch die Abwehr hindurch nahm dieser auf, lief frei auf den Schlussmann zu, scheiterte jedoch an dessen Arm. Die große Gelegenheit war damit vertan und der Hauch von Offensivdrang verpufft. Die Mannschaft bemühte sich, scheiterte jedoch mehr an sich selbst als am Gegner.
So sehr beide Teams enttäuschten, Kirchweiler wusste in der Schlussviertelstunde noch einen Restliter aus dem Tank zu holen. Zweimal musste Engels sein Können unter Beweis stellen und einen Distanzschuss, sowie einen Kopfball klären. Unserer Mannschaft ging die Puste aus und man wusste nichts mehr entgegenzusetzen. Nach einem Spielzug über links spazierten die Gastgeber an Freund und Feind vorbei. Abgelegt in die Mitte, musste Görgen nur noch locker einnetzen und sorgte damit für die Entscheidung (82.). Mit dem Schlusspfiff spazierte Kirchweiler schließlich durch die gegenüberliegende rechte Seite hindurch und es brauchte keinen Geleitschutz, als man das 3:0 bestaunte, nachdem Lenzen den Ball wiederum nur noch über die Linie zu schieben brauchte (90.).
Fazit: Ein blutleerer Auftritt beider Teams, der klar auch der ungünstigen Vorbereitung geschuldet ist. Doch muss man auch aus widrigen Verhältnissen das Maximum herausholen, was nur den Gastgebern an diesem Tag gelang. An sich ein Spiel, welches tor- und trostlos nach 90 Minuten hätte enden müssen und unsere Elf dennoch verlor. Während Kirchweiler gerade in der zweiten Hälfte Siegeswillen ausstrahlte und im Rahmen der Möglichkeiten alles rein warf, ging uns diese Eigenschaft völlig ab und lässt mich persönlich enttäuscht zurück. Trotz Kaderumbau, der sich auch auf dem Platz bemerkbar machte, war es wohl nie so einfach einen Punkt in Kirchweiler zu holen. So ging es einmal mehr ohne Punkte von dort nach Hause und es bleibt zu hoffen, dass man in den folgenden Spielen wieder anders auftreten wird. (Daniel Schmidt)
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