Glanzlos in die Winterpause
Darscheid. Nach der Auftaktpleite zum Rückrundenstart war ein Sieg Pflicht, wollte man mit mindestens fünf Punkten Vorsprung in die Winterpause gehen. Dass Nohn aber nicht zum Auswärtsspiel reisen und Spalier stehen würde, war im Vorhinein klar, zumal nun die Zeit beginnt, in der jede Mannschaft dem Tabellenführer ein Bein stellen möchte.
Bei winterlichen Temperaturen ging unsere Mannschaft das Spiel offensiv und mit viel Tempo an, zumal Markus Fandel auf drei Spitzen setzte. Die Folge war die frühe und zu diesem Zeitpunkt auch verdiente Führung durch Michael Weber, der nicht angegriffen wurde, sich in aller Seelenruhe den Ball zurechtlegen und aus rund 25 Metern flach links einnetzen konnte (11‘).
Danach war es leider vorbei mit der Herrlichkeit und die Mannschaft passte sich dem Gegner komplett an. Ein Problem, das trotz vieler Siege noch viel zu häufig auftritt. Unsere Truppe kann Fußball spielen, den Ball laufen lassen und statt diese eigenen Stärken zu beherzigen, versuchte man es mit viel zu hektischem Spielaufbau, welcher viele Fehlpässe und falsche Laufwege zur Folge hatte. Nohn gestaltete das Spiel in der Folge ausgeglichen und setzte die eigenen Stärken, Kampf- und Laufbereitschaft, bestens ein. So kamen die Gäste das erste Mal gefährlich vor den Kasten, nachdem man sich viel zu einfach über die linke Seite bis an den Fünfer durchsetzen konnte, doch die als Torschuss verunglückte stramme Flanke flog knapp am Kasten von Taleb Zoaeter vorbei.
Auch wenn das Spiel hauptsächlich in der Hälfte der Gäste stattfand, fand unsere Elf nur selten den Weg bis in den Sechzehner. Viele Bemühungen endeten schon, bevor es hätte gefährlich werden können und es fehlte an Kreativität, um sich gegen kompakte Gäste durchzusetzen. Die wenigen Offensivaktionen Nohns resultierten aus eigenen Fehlern. Es fühlte sich ein wenig an, als wolle man unbedingt mit dem Kopf durch die Wand und so resultierte ein Ballverlust in der besten Chance der Gästeelf. Die Dreierkette stand völlig falsch zu Ball und Gegner, Fabian Theis kam nicht mehr früh genug an den Ball und der durchstartende Angreifer setzte das Spielgerät aus spitzem Winkel an den Außenpfosten (29‘).
Spätestens jetzt war klar, dass diese Partie noch ein langer Rutsch würde. Doch mit dem Wiederanpfiff fasste sich Weber ein Herz, schoss wieder aufs Tor und kopierte seinen Treffer aus der ersten Hälfte, in dem er aus ähnlicher Entfernung einnetzte (46‘). Doch mit dem zweiten Tor und dem damit beruhigenden Ausbau der Führung, war die Luft aus der Partie raus. Zwar steigerte sich unsere Mannschaft etwas, was aber auch an nachlassenden Gästen lag. Chancen sprangen auf beiden Seiten keine heraus und so fand das Spielgeschehen zwischen den Strafräumen statt, ohne dass beide sich nennenswerte Chancen herausspielen konnten.
Fazit: Selten gab es weniger zu berichten. Spielerische Armut auf beiden Seiten, gefolgt von fehlenden Großchancen, resultierten in vielen Zweikämpfen und Fehlpässen. Die bessere Spielanlage zeigte unsere Mannschaft sicher, setzte dies aber so gut wie nicht um, während Nohn nach Kräften alles in die Waagschale warf, ohne dabei zwingend vor den Kasten zu kommen; von der Großchance in der ersten Hälfte abgesehen. Mit Ruhe und Konzentration hätte man an diesem Tag nicht derart, vor allem mit sich selbst, zu kämpfen gehabt. Der Sieg geht letztlich in Ordnung, fällt aber in die Kategorie „Hauptsache ein Dreier“. Weber machte an diesem Tage den Unterschied und vielleicht wäre alles auf ein 0:0 hinausgelaufen, hätte dieser nicht ein wenig von der Leichtigkeit versprüht, die man sich in der Begegnung von allen erhofft hatte.
Die drei Punkte sind eingetütet, nach dem Wie fragt nun keiner mehr. Positiv anzumerken ist, dass man solch ein Spiel in der Vergangenheit verloren hätte. Eine Entwicklung, die man dieses Jahr klar erkennen kann, da die individuelle Qualität den Unterschied immer wieder ausmacht. Jetzt geht es erstmal in die Winterpause und das als Tabellenführer, womit vor der Saison wohl kaum jemand gerechnet hätte. Die Pause ist nötig, um in der Wintervorbereitung mit neuen Kräften die restlichen Spiele anzugehen. Mit dem Auftakt bei Roth-Kalenborn II und den anschließenden schweren Auswärtsspielen, wird sich dann so langsam herauskristallisieren, wo die Reise hingeht. (Daniel Schmidt)
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