Niederlage verhilft Kelberg zur Meisterschaft
Kelberg. Eigentlich wollten wir Kelberg schon ein bisschen ärgern. Leider gelang uns diese Vorgabe dann doch nicht. Die Vorzeichen waren auch nicht besonders gut. Zu viele Stammspieler standen nicht zur Verfügung. Nils Esser und Sven Mohrs sind noch verletzt, Florian Kucher musste arbeiten, Kevin Thönnes und Andy Lenarz standen nicht zur Verfügung. Da mussten wir uns, was die Aufstellung und die taktische Ausrichtung betraf schon einiges einfallen lassen. Ich denke, das ist uns sehr gut gelungen. Das wichtigste war, dass die Jungs, die auf dem Platz standen, das Vorgegebene sehr gut umsetzten. Wir wussten, dass, wenn wir das Spiel offen gestalten wollten, den gegnerischen Mittelfeldspielern den Wind aus den Segeln nehmen mussten. Also stellten wir eine 5er-Mittelfeldkette dagegen, was sich als sehr gutes Gegenmittel erwies. Aber erstmal mussten wir uns den Anfangsbemühungen des Titelanwärters entgegenstellen, die mit viel Power aus der Kabine kamen. 10 Minuten Angriffs-Pressing vom Feinsten. Es blieb keine Zeit Luft zu holen, aber mit viel Umsicht und kämpferischen Einsatz überstanden wir diese Anfangsphase.
Danach waren wir am Zug. Nach und nach nahmen wir das Heft in die Hand und konnten damit die Partie mehr als offen gestalten. Mit Ruhe und Gelassenheit spielten wir aus unserer Abwehr heraus die Bälle ins Mittelfeld und konnten mit unserem Pressing im Mittelfeld alle Angriffsbemühungen unseres Gastgebers unterbinden, der dadurch überhaupt gar keinen Zugriff mehr auf das Spiel bekam. Zudem erspielten wir uns zwei klare Torchancen durch Marc Schreiber und Johannes Hoffmann. Leider konnten wir diese nicht in Tore umwandeln und so blieb das Spiel weiter offen – bis kurz vor der Halbzeit. Da waren wir einmal unaufmerksam, spielten am eigenen Strafraum dem Gegner den Ball in den Fuß, der das Geschenk dankbar annahm und erzielte aus dieser Situation heraus das 1:0. Noch in dieser Verarbeitungsphase konnte die Heimmannschaft die Gunst der „Minute“ nutzen und zwei Minuten später das vorentscheidende 2:0 erzielen. Kurze Zeit später war Halbzeit. Aus einer fast perfekten Halbzeit war ein 0:2 Rückstand geworden. Was tun? So weiterspielen, und nochmals auf den Anschlusstreffer spielen oder die Jungs auf der Auswechselbank, halb erfroren und mit teilweise 90 Minuten Spielzeit in den Knochen, einwechseln? Da wir bei einem 10 Punkte Vorsprung von Kelberg keinen Einfluss mehr auf die Meisterschaft ausüben konnten, entschieden wir uns für die letztere Variante und setzten unsere Auswechselspieler ein. Aber auch in der zweiten Halbzeit hatten wir unsere Chancen. Daniel Schmitz in aussichtsreicher Position am Strafraumeck und Jo mit einem Freistoß an den Pfosten, hätten die Partie nochmals offen gestalten können. Allerdings hatte Kelberg auf der anderen Seite auch aussichtsreiche Chancen, um den Sack endgültig zuzuschnüren. Dies war dann in der 84. Minute der Fall, als Rene Mindermann von Kelberg mit seinem 3:0 durch eine tolle Einzelaktion den Aufstieg für Kelberg klar machte.
Fazit: Trotz großer Verletztenliste haben wir dem Aufsteiger über weite Teile des Spieles Paroli geboten. Alle Spieler haben ihre taktischen Aufgaben erfüllt und deshalb bis zum Schluss für ein offenes Spiel gesorgt. Es ist gut zu wissen, dass wir in der Breite gut aufgestellt sind und somit auch fünf Spieler adäquat ersetzen können. Das macht Hoffnung für ein gutes Saisonende. Unsere Glückwünsche gehen an die DJK Kelberg, die jetzt zwei Mal hintereinander aufgestiegen sind. Viel Erfolg für die nächste Saison! (Alfred Schmitz)
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