Einen Schritt entfernt
Brockscheid. Was erlebte man in dieser Saison doch für Höhen und Tiefen mit unserer zweiten Mannschaft. Einer überragenden Hinrunde folgte eine unterdurchschnittliche Rückrunde, in der man massig Punkte liegen und die Konkurrenz wieder herankommen ließ. Mit der Niederlage in Neroth schien der Traum der Meisterschaft vorbei. Doch Excel-Tabellen über die Einsätze der Gegner und der Stammspielerregelung sei Dank, legten wir als Verein Protest gegen die Wertung des Spiels ein und bekamen Recht, die drei Punkte am grünen Tisch also zugeschrieben. Regeln sind nun mal Regeln und die gilt es einzuhalten, was wir letzte Saison nach einem Spiel auch schmerzlich erfahren mussten. Was folgte, war also die zweite Chance für unsere Truppe. Nochmal alles investieren, was der Körper eines Kreisligaspielers hergibt und drei Punkte einsacken, von Spiel zu Spiel. Mit dem knappen, aber verdienten Erfolg gegen Kelberg III wurde der Anfang gemacht und nun stand die nächste Hürde in Brockscheid auf dem Programm. Ein Gegner, gegen den fast jedes Spiel knapp endet. Mal mit dem glücklicheren Ende für uns, mal für Brockscheid. Klar war, dass diese uns, im Gegensatz zu deren Nichtantritt bei Roth-Kalenborn, nichts schenken würden.
Das Spiel begann mit einem frühen Ausrufezeichen und man konnte davon ausgehen, dass die Mannschaft verstanden hatte, um was es geht. Man präsentierte sich von Beginn an wach und so spielte Timon Görzen seine Schnelligkeit aus, tankte sich auf der linken Seite an drei Gegenspielern vorbei und netzte aus spitzem Winkel ein (3‘). In der achten Minute schlug Florian Papberg einen langen Freistoß von der Mittellinie, den der Torhüter nur an die Latte lenken konnte. Achim Peters stand goldrichtig und staubte mustergültig ab (8‘).
Eine beruhigende Führung? Jein. Brockscheids größte Stärke ist der Kampf und die Gastgeber bissen sich, bei bekannten schwierigen Platzverhältnissen auf dem Brockscheider Geläuf, in die Partie hinein. Dabei zögerte man von Beginn an nicht den Spielfluss durch viele Foulspiele zu unterbrechen, die Schiedsrichter Schröder weitestgehend zu unterbinden und bestrafen wusste. Ein anderer Schiri, ohne klare Linie und die Partie wäre an diesem Tag ganz schön hässlich geworden.
Brockscheid kam nach 18 Minuten das erste Mal gefährlich vor das Tor, nachdem eine Ecke an den kurzen Pfosten flog und Elias Engels in Verbindung mit der Latte den Ball abfischen konnte. Die bis dahin klare Führung war verdient und doch war zu spüren, dass unsere Elf den Faden verlor, Brockscheid zu viele Räume ließ und die Zweikämpf noch nicht annahm. Die Gastgeber versuchten es aus jeder Position, was zu einigen abgefälschten Schüssen führte. Zum Glück wurde es dabei nur einmal richtig gefährlich, als ein Freistoß aus der Distanz abgefälscht wurde und der Ball das Tor um einen Meter verfehlte (26‘). Der Anschlusstreffer fiel schließlich noch vor dem Pausentee, als Leon Schüler den Ball auf der Torlinie stehend an die Hand bekam. Eric Schmitt verwandelte lässig und das Spiel war wieder offen (41‘).
45 Minuten, die unserer Mannschaft alles abverlangten, begannen und es sollte sich zeigen, dass man wie auch gegen Kelberg imstande ist für- und miteinander zu kämpfen und mit viel Willen drei Punkte über die Ziellinie zu bringen. Es entwickelte sich ein reines und teils zähes Kampfspiel. Zwar versuchten es beide Mannschaften mit Fußball, doch ließ der Untergrund, neben eigenem Unvermögen, nur schwerlich ein ordentliches Passspiel zu. Dass Brockscheid aus Gewohnheit mit dem Untergrund besser zurechtkommt, war immer wieder zu erkennen, doch nahm Fandels Mannschaft den Kampf nun voll an und schien Brockscheid mit den eigenen Waffen zu schlagen. Nach rund 60 Minuten merkte man den Gastgebern ihre konditionellen Defizite an. Es ging etwas von deren Aggressivität in den Zweikämpfen verloren und unsere Truppe gewann wieder die Oberhand.
Dies nutzte Achim Peters mit einem Solo über die rechte Seite. Im strömenden Regen fasste dieser sich ein Herz, zog aus halbrechts ab und das nasse Leder rutschte dem Torhüter im Fallen durch die Arme – drin, 3:1 (66‘). In der Folge wusste die Mannschaft die Führung zu verwalten. Erst in den letzten zehn Minuten wurde es noch einmal ruppiger. Dass man Brockscheid jedoch niemals abschreiben darf, zeigten diese in der Nachspielzeit, als ein Freistoß den Kopf von Eric Schmitt fand und dieser bilderbuchmäßig einköpfte (90‘+4). Das Spiel wurde darauf abgepfiffen und drei wichtige Punkte konnten bejubelt werden.
Fazit: Ein verdienter, aber knapper Sieg auf dem Poppenberg und drei Punkte, die aufgrund des Sieges der Zweiten aus Roth-Kalenborn immens wichtig war. Es wurde gekämpft und man glaubte an sich. Dinge, die in der Rückrunde teils fehlten. Zum richtigen Zeitpunkt scheint man mental wieder da zu sein und so bleibt nicht viel zu sagen, außer: Samstag bitte nochmal! Ein Spiel, drei Punkte und der Traum der Meisterschaft wird Realität. Packt es an und schafft das, was 2012/2013 knapp verpasst wurde. Ich glaube an euch! (Daniel Schmidt)
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