Meister!
Mehren. Letzter Spieltag und nicht irgendein Spiel. Nein, es war DAS Spiel, das unserer Zweiten bevorstand. Mit drei Punkten konnte man die Meisterschaft eintüten und es sollte ein Nervenspiel werden. Mit voller Kapelle trat man zum Showdown an und man wollte von Beginn an keinen Zweifel aufkommen lassen, wer an diesem Tag den Platz als Sieger verlässt. Die Mannschaft kam gut ins Spiel und Chris Alberg öffnete das Tor zum Aufstieg früh. Nach einem Foulspiel trat dieser zum Freistoß an und netzte ins Torwarteck ein (11‘). Der Jubel war groß und in den folgenden Minuten versuchte das Team gegen überforderte Gäste nachzulegen. Wieder war es Alberg, der nach einer Flanke von Achim Peters mit dem Kopf zur Stelle war, doch ging der Ball rechts vorbei (16‘). Kurz darauf war Timon Görzen zur Stelle, der mit einem strammen Pass in die Mitte für Gefahr sorgte, allerdings keinen Abnehmer fand (17‘).
Danach verflachte das Spiel, unsere Elf ging nicht mehr so konsequent zu Werke und die Gäste kamen besser ins Spiel, ohne dass es zunächst gefährlich wurde. Dass unsere Defensive in der Rückrunde nicht immer sattelfest stand, zeigten die Gäste schließlich per Doppelschlag auf. Ein harmloser Freistoß in den Strafraum, konnte per Kopf nicht geklärt werden und so sprang der Ball über die Abwehr hinweg zu Eric Diederich, der sich nicht zweimal bitten ließ und das Leder über die Linie bugsierte (31‘). Nervös ging man nach dem Ausgleich zugange und man konnte spüren, dass die Mannschaft ins Denken kam. Nach einem Angriff über rechts wurde ein Gegenspieler nicht gestört, der locker in die Mitte passen konnte und Elmar Malburg netzte zur Führung für Oberkyll ein (35‘).
Nun war guter Rat teuer. Doch entgegen einiger blutleeren Vorstellungen in der Rückrunde raffte sich die Elf schnell auf. Eine Ecke von Michael Weber in den Fünfer flog an Freund und Feind vorbei. Doch nicht an Görzen, der den Schädel gegen das Leder drückte und damit den Ball über die Linie – Ausgleich! (40‘). Mit dem Halbzeitpfiff hatte die Mannschaft dann noch die Chance zur wiederholten Führung, doch diesmal scheiterte Görzen nach schöner Vorarbeit von Alberg am Keeper der Gäste (45‘).
Nein, Oberkyll kam nicht nach Mehren, um das Spiel einfach abzuschenken und nach anfänglichen Schwierigkeiten erarbeiteten diese sich ein nicht unverdientes Remis zur Halbzeit. Dass Fandels Elf weiter das Spiel machen und kommen musste, war auch nach dem Wiederanpfiff klar und sie tat es. Achim Peters tauchte plötzlich frei vorm Tor auf, nachdem er sich über rechts durchtanken konnte, doch statt zu schießen, legte er noch einmal quer. Chance vertan! Doch der eigentlich geklärte Ball flog zu Robin Willems, der diesen annahm und aus dem Fußgelenk aus rund 25 Metern rechts unten einlochte. Führung, 3:2 und die Meute jubelte (50‘).
Dass es weiterhin spannend bleiben würde, war nicht von der Hand zu weisen. Denn die Ein-Tor-Führung war noch keine sichere und unsere Mannschaft schien nervös. Es war auch nicht der Zeitpunkt, um glänzen zu müssen. Der Glanz, der in der Rückrunde ein wenig abblätterte, wich nun gänzlich dem Kampf. So pariere Elias Engels im Tor eine brenzlige Situation (56‘), ehe erst einmal nichts mehr auf dem Platz geschah, bis schließlich Thomas Johanns goldrichtig stand, nachdem Engels eine Ecke unglücklich verlängerte und dieser nur noch den Schlappen hinhalten musste (73‘).
Die Zeichen standen auf Spannung pur. Mit einem Remis hätte man lediglich ein Entscheidungsspiel klarmachen können. Doch dass man sich hierauf nicht verlassen wollte, war klar und so musste der Sieg her. Trainer Fandel hauchte seiner Mannschaft nochmal neues Leben ein und wechselte den Spielertrainer der Ersten, Sebastian Stolz, ein. Noch nicht lange auf dem Platz, erreichte ihn am Fünfer der Ball, doch blieb er nach einer Drehung am Torhüter hängen, ehe Achim Peters die Kugel im Nachschuss in die Maschen schoss (80‘). Wieder die Führung, zu diesem Zeitpunkt aufgestiegen und noch 10 Minuten zu spielen. Oberkyll versuchte es weiterhin und gab sich nicht geschlagen, ehe Thomas Dimmig in der 89. Minute alles hätte klarmachen können, doch verzog er freistehend. Nach einem letzten Angriff der Gäste eroberte man den Ball und Schiedsrichter Donell pfiff die Begegnung ab.
Fazit: Jubel, Erleichterung, sogar Tränen, die man unserer Mannschaft ansah – Emotion pur. Der Aufstieg ist geschafft und das auf den letzten Drücker. 8 Punkte Vorsprung zur Winterpause, nach der Niederlage gegen Neroth schließlich ein Zähler Rückstand. 3 Punkte, die am grünen Tisch gewonnen wurden und nun drei Siege mit einem Tor Unterschied. Höhen und Tiefen in einer Saison, die besonders in der Rückrunde viel Nerven gekostet hat – Mannschaft, Trainer, Vorstand und Zuschauer. Man kann hoffen, dass die Mannschaft an diesen Aufgaben gewachsen ist, um die schwierige Aufgabe C-Klasse zu meistern. Glückwunsch an euch, Männer! Glückwunsch an den Trainer, der in seiner zehnten Saison den zweiten Aufstieg feiert, zum ersten Mal aber als Meister und inzwischen der Alex Ferguson der Kreisklasse sein dürfte. Glückwunsch aber auch an uns Zuschauer, die sicher auch ihren Anteil dazu beitrugen. Besonders an diesem Tag, an dem der Sportplatz ordentlich gefüllt war.
Ein Lob gilt es aber auch dem Zweiten aus Roth-Kalenborn auszusprechen, die in ihrer ersten Saison äußerst knapp am Aufstieg gescheitert sind. Letztlich hat unsere Elf einen Punkt mehr ergattern können und so geht man verdient als Meister in die Sommerpause. Wie, ist im Endeffekt sowas von egal! Eine schöne erholsame Zeit. Die nächsten Aufreger kommen wieder ab August. (Daniel Schmidt)
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