Überzeugender Heimsieg
Mehren. Auch wenn sich unsere Mannschaft im Laufe der noch jungen Saison in ihren Leistungen von Woche zu Woche steigerte, stimmten die Ergebnisse bisher noch nicht. Kein Grund zur Sorge, wurde der Kader schließlich umgebaut und vergrößert, was wie immer einem Entwicklungsprozess unterliegt. Doch sollte die Arbeit langsam mal Früchte tragen, womit man im Heimspiel gegen die SG Hillesheim III gerne beginnen konnte. Die Gäste hatten bis zu diesem Spieltag selbst erst zwei Spiele auf dem Buckel und waren deshalb schwer einzuschätzen. Doch ein Heimspiel und 18 Mann im Kader sollten Grund genug sein, selbstbewusst an diese Aufgabe heranzugehen.
So gestaltete sich auch der Spielbeginn sehr erfreulich. Die Mannen um Spielertrainer Markus Fandel, der an diesem Tag selbst von Beginn an zum Einsatz kam, zeigten sich von Beginn an hellwach. Nach einer kurzen Abtastphase war es Chris Alberg, der den Ball in Nähe des Mittelkreises bekam und nach rechts auf Markus Fandel legte, der mit dem Ball Richtung Tor dribbelte und gerade noch rechtzeitig geblockt wurde. Nur kurz darauf fasste sich Mike Weinand ein Herz, zog aus locker 25 Metern Vollspann ab und der über den Torwart segelnde Ball endete leider nur mit einem Lattenkracher. In der 15. Minute hatten alle den Torschrei auf den Lippen, doch ahndete der Schiedsrichter das wohl reguläre Tor mit einem Abseitspfiff und so blieb es weiterhin beim 0:0.
In der Anfangsviertelstunde und auch danach zeigten unsere Mannen, wer an diesem Tag den Platz als Sieger verlassen wollte. In allen Belangen überlegen war es nur eine Frage der Zeit, bis man die Führung markieren würde. Von den Gästen kam bis zu diesem Zeitpunkt und darüber hinaus, ohne respektlos klingen zu wollen, nichts. Ein geordneter Spielaufbau der Hillesheimer war nicht vorhanden und so lief man ohne Bindung zu den Mannschaftsteilen über den Platz. Ein kleiner Kritikpunkt somit auch an unsere Elf, da man dies als Heimelf schon früher hätte nutzen müssen, fehlte allein der letzte Funken Konzentration, da man einige Bälle im Mittelfeld unnötigerweise hergab und manchmal zu viel wollte statt den einfachen Pass zum Mitspieler zu suchen.
So entwickelte sich ein Spiel der Marke Einbahnstraßenfußball. In der 28. Minute war es wieder Mike, der aus 18 Metern unbekümmert draufhielt und den Gästetorwart zu einer Flugeinlage zwang. Mit der Einwechslung in der 33. Minute von Yannick Esser zeigte der Trainer sein an diesem Tag goldenes Händchen, da dieser noch für viel Freude sorgen sollte. Doch war es erst einmal Chris Alberg vorbehalten die verdiente Führung zu markieren. Nach einem Freistoß, der im Sechzehner abgefälscht wurde, war er es, dem der Ball vor die Füße fiel und aus ein paar Metern nur noch einschieben musste. Doch die Freude hielt nicht lange, da Mike Weinand nach einer Tätlichkeit während den Jubelszenarien die rote Karte sah und man in der Folge 55 Minuten in Unterzahl agieren musste.
Wirklich geschockt über den Platzverweis war die Elf jedoch nicht. Als Zuschauer war es einer dieser Tage, an denen man musste, dass heute nichts schiefgehen wird und so zeigte man den Gästen durch eine direkt gezogene Ecke aufs Tor, die der Torhüter gerade noch so über die Latte lenken konnte, dass man hier auch mit zehn Mann das Heft in der Hand behalten wollte. Mit dem Pausenpfiff war es fast noch einmal Chris, der hätte erhöhen können, doch scheiterte er nach einer Flanke von Sven Bretz am Gästetorwart, der an diesem Tag der mit Abstand beste Mann der Hillesheimer war. Auch deshalb, weil sich bei den Gästen überraschenderweise schon früh konditionelle Probleme offenbarten.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit betrat Niklas Butzen den Platz, was sich als weitere gewinnbringende Einwechslung abzeichnen sollte. Wohl dem, der an diesem Tag die Möglichkeiten hatte, zusätzlich Qualität von der Bank zu bringen. So legte man einen konzentrierten Start in die zweite Halbzeit hin, verlor sich in der Folge aber doch in viel Mittelfeldgeplänkel, was ein wenig Leerlauf verursachte.
Doch hatten die Gäste ab Minute 60 nicht mehr wirklich etwas entgegenzusetzen. So hatte Niklas Butzen auf der rechten Seite mehr Platz sein Spiel aufzuziehen, als Harry Wijnvoord in seinen Hosen nach einer Slim Fast Diät. Nicht überraschend, dass er diesen Raum in der 61. Minute zu nutzen wusste, über die rechte Seite kam und mit Yannick Esser den perfekten Abnehmer für sein Flanke fand, der zum 2:0 vollstreckte. Nur zwei Minuten später war es wieder Niklas, der über rechts kam, Yannick mustergültig auflegte, der diesmal jedoch aus rund fünf Metern am Torhüter scheiterte. Direkt darauf ging der Ball wieder über Yannick, doch wieder hatte er kein Glück und setzte den Ball links neben das Tor.
Nach ein wenig Ruhe vor dem Sturm erhöhte unsere Zweite zum 3:0. Wieder kam ein Ball über rechts an den 16er und fand den glänzend aufgelegten Yannick Esser, der sich den Ball zurechtlegte, sich die Gegenspieler ausguckte und aus der Distanz sauber und trocken unten rechts einnetzte (75.).
Dass die Gäste kurz darauf doch noch zum Anschlusstreffer kamen, war unnötig wie auch überraschend. Ein Freistoß aus 30 Metern von Rainer Bauer zischte in Richtung Tormitte, der unseren Torhüter Thomas Umbach überraschte und durch die Arme knapp unter die Latte und in die Maschen flog (77.). Allerdings muss man ausdrücklich betonen, dass Thomas seine Sache an diesem Tag mehr als gut macht, als ungelernter Torwart sonst immer hellwach war und die seltenen Torschüsse der Gäste locker abfischte.
Justin Kessler hätte den kleinen Schönheitsfehler auf der Spielstandanzeige schließlich ausbessern können, als er auf der linken Bahn geschickt wurde, sich in aller Ruhe den Torwart ausschaute und doch nur den linken Pfosten traf. Der Ball prallte zu Thomas Dimmig, der sich den Ball links an seinem Gegenspieler vorbeilegte, doch scheiterte er mit seinem Schuss am Gästekeeper (79.).
Noch einmal jubeln durften die Anhänger unserer Mannschaft dann aber doch noch. Wieder war es Niklas Butzen, der einmal mehr völlig allein gelassen über rechts den Ball nach vorne trieb und in aller Seelenruhe den Ball in den Fünfer spielen konnte. Wie sollte es auch anders sein, stand Yannick Esser wieder einmal goldrichtig, schob ein und machte seinen Dreierpack perfekt (85.).
Keine Minute später war es abermals Rainer Bauer, der sich noch einmal in die Torschützenliste eintragen wollte. Ein weiterer Freistoß aus noch größerer Distanz als bei seinem Tor zuvor, wurde im Strafraum abgefälscht und landete rechts unten in den Maschen (86.). Auch wenn das Spiel gelaufen war, netzte die Gästeelf in der Nachspielzeit fast noch einmal ein, als man unsere gedanklich wohl schon in der Kabine befindlichen Mannschaft über die linke Abwehrseite überraschte. Die Flanke landete vier Meter vorm Tor in Höhe des Pfostens, doch versagten dem Angreifer die Nerven und er setzte das Leder weit vorbei.
Fazit: Ein Sieg, der verdienter nicht sein könnte. Wer hier knapp 60 Minuten mit einem Mann weniger spielte, war an diesem Tag nicht ersichtlich. Auch wenn sich die Gäste sehr schwach präsentierten, darf man die Leistung der Zweiten ruhig hervorheben, da die Tore allesamt schön herausgespielt und keine Zufallsprodukte waren. Mit elf Mann über 90 Minuten hätte man das Ergebnis an diesem Tag sicherlich klarer gestalten können, wenn nicht sogar müssen und so sagen die zwei Gegentore nichts über den Spielverlauf aus. Auch wenn sie ein kleiner Fleck auf der sonst weißen Weste sind. Allerdings hätte man in diesem Spiel noch viel mehr über die Außen agieren müssen, da die Gästeelf hier über die komplette Spielzeit offen und anfällig war. Teils gingen zu viele Bälle durch die Mitte und somit auch unnötig verloren. Erst mit der Einwechslung von Niklas Butzen wussten wir den Platz auf der Außenbahn richtig zu nutzen und nahmen sicheren Kurs auf die Siegerstraße. (Daniel Schmidt)
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