Das Grauen vom Poppenberg
Brockscheid. Spiele gegen Brockscheid sind in all den Jahren immer kampfbetont und nichts für Fußballästheten. Auswärts, auf der harten Brockscheider Wiese, dem Poppenberg, bleibt von alldem kein Funken übrig. So kann man sich Jahr für Jahr auf den Untergrund einstellen. Er ändert sich nicht. Doch hatte es unsere Mannschaft an diesem Tage tatsächlich geschafft, so schlecht wie nie gegen den Gastgeber auszusehen – und das, nachdem man in der Vorwoche noch Kelberg mit einer starken Leistung schlagen konnte.
Die Partie glich einem Flipperautomaten und es war nur schwer zu ertragen beiden Mannschaften zuzusehen. Brockscheid hatte einzig den Vorteil, dass man auf dem Platz regelmäßig trainiert und spielt, also daran gewöhnt ist. Doch auch jeder Gegner muss damit auskommen und unsere Zweite lebte bei den Auswärtsspielen dort jahrelang recht gut mit dem Untergrund. An diesem Tag allerdings ließ man sich bilderbuchhaft den Schneid abkaufen.
Mit dem frühen Treffer durch Lucas Kauth hätte der Schiedsrichter bereits abpfeifen können. Ein langer Ball in den Strafraum, völlig ungefährlich, wurde von Kauth über die Linie gedrückt, nachdem Engels auf der Linie kleben blieb und die Verteidigung nicht aggressiv genug zu Werke ging (10.). Fortan passierte fast nichts mehr. Ein kontrolliertes Spiel aus der Abwehr heraus ging beiden Mannschaften völlig ab. Offensivaktionen basierten auf Fehlpässen, von denen unsere Elf noch mehr zeigte als der Gastgeber. Nicht einmal D-Klasse Niveau zelebrierte man hier stellenweise. Eine Partie zwischen Ajax Dauerstramm und Dynamo Tresen hätte für mehr Spannung gesorgt. Doch dass hier zwei Mannschaften spielten, die eigentlich Ambitionen für mehr haben, spottete dann doch jeder Beschreibung.
Ein gelungener Spielzug in der ersten Hälfte zeigte unsere Elf, als Gabriel Michels sich ein Herz fasste, einen einfachen Doppelpass mit Timon Görzen spielte und aus spitzem Winkel verzog. Brockscheid lebte im Offensivspiel von unseren Fehlern, doch fehlte auch diesen die Durchschlagskraft.
Mit dem 2:0 durch Sebastian Breser (63.) und Stefan Pias (72.), durch einfachste Fehler und gütiger Mithilfe unsererseits, war der Ofen aus. Ein Aufbäumen war an diesem Tag nicht zu erkennen und das Spiel wurde einfach hergeschenkt, so als wäre man gar nicht angetreten. Da hätte man sich als Autor dieses Berichts und Beteiligter am Spiel nach 1834 Tagen ohne Pflichtspiel auch ein anderes Comeback gewünscht.
Fazit: Selten hat mich ein Spiel so wortkarg zurückgelassen. Jedes weitere Wort erübrigt sich. (Daniel Schmidt)
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