Der Favoritenrolle gerecht geworden
Darscheid. Zwischen der letzten Begegnung der vorigen Saison und dem Hinspiel in dieser Spielzeit lag ein gutes halbes Jahr. Ein halbes Jahr, in der man die Entwicklung der Zweiten vergleichen kann und zu der Erkenntnis kommt, dass sich wirklich etwas getan hat. Murkste man sich in Deudesfeld noch zu einem umkämpften Remis, zeigte sich die Mannschaft in diesem Spiel von einer ganz anderen Seite und zeigte den Gästen schon früh die Grenzen auf.
Mit dem momentan vorhandenen Selbstvertrauen ging es auch dementsprechend in die Partie. Sofort drückten Fandels Männer dem Gegner den Stempel auf, man präsentierte sich wach und willens von Beginn an das Tor zu suchen. Abwehrrecke Rene Schneider blieb es vorbehalten für die frühe Führung zu sorgen. Nach einer Ecke setzte dieser zum Sprint an und zog aus rund 20 Metern ab. Sein Schuss landete am Kopf eines Verteidigers, der so ins eigene Tor abfälschte (8‘). Deudesfeld hatte sich noch nicht richtig geschüttelt, schon schien die frühe Vorentscheidung gefallen zu sein. Michael Weber spielte den Ball rechts raus, Mike Weinand legte diesen mit der Hacke ab und Achim Peters strammer Schuss schlug ins linke Eck ein (9‘).
Die Kräfte schienen klar verteilt und für unsere Mannschaft war dies natürlich ein Einstand nach Maß, während Deudesfeld sich den Auftakt klar anders vorgestellt hatte. Nach 23 Minuten versuchte Weinand sein Glück, doch ging das Leder knapp links am Kasten vorbei. In der 27. ein klares Foulspiel im Strafraum, bei dem Schiedsrichter Schmitt keine andere Wahl blieb als auf den Punkt zu zeigen. Lukas Wagner hätte sich in die Torjägerliste eintragen können, doch sein Schuss flog knapp über die Latte – der Sack war damit noch nicht zu. Unsere Elf ließ sich davon jedoch nicht beirren. Michael Weber hatte immer wieder viel Platz und nutzte diesen für einen Schuss aus, den Gästekeeper Meerfeld an den Pfosten lenken konnte. Thomas Dimmig kam für den Nachschuss einen Schritt zu spät und es blieb bei der Zwei-Tore-Führung (37.). Kurz darauf hätte sich Dimmig doch noch in die Torschützenliste eintragen können, doch blieb dieser am Torhüter hängen (39.). Ein strammer Pass von Fabian Theis konnte von der Defensive nicht geklärt werden und so landete die Kugel bei Achim Peters, der sich nicht zweimal bitten ließ, den Ball mit dem Rücken zum Gegner um diesen herumlegte und ins Eck einlochte (41.).
Dass an diesem Tag die drei Punkte schon nach 45 Minuten eingetütet waren, soll nicht überheblich oder despektierlich dem Gegner gegenüber klingen. Doch waren die Kräfteverhältnisse zu klar und es hätte schon ein kleines Wunder und viel Arroganz gebraucht, um an diesem Tage den Platz nicht als Sieger zu verlassen. Diesen Umstand merkte man der Mannschaft in der zweiten Halbzeit an, die hier die nötige Konsequenz vermissen ließ und gedanklich teils einen Gang zurückschaltete. Nichtsdestotrotz boten sich Chancen zur Genüge, auch wenn man erst ab Minute 70 noch einmal das Tempo anzog, während die Gäste auf dem Zahnfleisch gingen.
So war es dem eingewechselten Thomas Umbach vorbehalten den Schlusspunkt in dieser Partie zu setzen. Weber über links und ein Schuss, den der Torhüter noch parieren konnte. Doch der Ball fiel Umbach vor die Füße und er musste nur noch einschieben (69‘).
In der Folge scheiterte unsere Mannschaft an der mangelnden Chancenauswertung und am gegnerischen Torhüter, der seine Truppe an diesem Tag vor einer hohen Niederlage bewahrte. Erst scheiterte Dimmig aus nächster Nähe an Meerfeld (77‘), ehe er kurz darauf nur die Latte traf (82‘). Dann trat noch einmal Peters zu einem Sprint an, fand mit seinem Pass den rechten Fuß von Daniel Feist, der seinen Meister in Meerfeld fand und nur knapp scheiterte. Schließlich war es Umbach, der noch zum Doppelpack hätte einnetzen können, doch auch er scheiterte an der Latte. Chris Alberg nahm den Abpraller auf, Schiri Schmitt entschied jedoch fälschlicherweise auf Abseits (90‘+2).
Fazit: Ein hochverdienter Sieg, an dem es nicht viel zu kritisieren gibt. Der Pessimist sagt, dass die Chancenauswertung ziemlich mangelhaft war. Doch der Optimist glaubt daran, dass man sich die Tore für die kommenden Spiele aufhebt. Auch die Leistung des Gästetorhüters muss man anerkennen, der mit Abstand der beste Spieler der Gäste war, während sich seine Vordermänner in der ganzen Partie keine Torchance herausspielen konnte. Bei aller Euphorie muss man jedoch konzentriert weiterarbeiten. So langsam erreicht man den Zeitpunkt, an dem der Rest der Liga unsere Mannschaft richtig ernst nimmt und jagen wird. Bei gerade einmal vier Punkten Vorsprung darf man sich keine großen Ausrutscher erlauben. Doch mit der richtigen Einstellung muss die Truppe vor keinem Gegner in Ehrfurcht erstarren. Den Respekt hat man sich verdient! (Daniel Schmidt)
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