Wichtiger Dreier ohne Glanz
Deudesfeld. Beim Nachholspiel in Deudesfeld war schon im Voraus klar, dass gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten nur drei Punkte zählen würden, nachdem man in den letzten Wochen genug liegen ließ. Nur mit Siegen hat man die Meisterschaft selbst in der Hand und so galt es, endlich mal wieder sicher zu stehen, den Ball laufen zu lassen und Chancen zu kreieren. Gegen wen, wenn nicht gegen das Schlusslicht, könnte man sich sonst Selbstvertrauen erarbeiten?
Früh wurde die Mannschaft ihrer Favoritenrolle gerecht. Ein Freistoß in den 16er und Daniel Schmitz köpfte das Leder wuchtig in die Maschen (15‘). Kurz darauf sorgte Achim Peters für das nächste Tor, als er aus halbrechts abzog und der Ball unter den Armen des Torwarts hindurch ins Netz rollte (16‘). Wer dachte, dass die Messe bereits gelesen sei, sah sich getäuscht. Viel zu schlafmützig zeigte sich unsere Defensive beim Anschlusstreffer, Al Abdulah setzte sich im Zweikampf durch und schob trocken ein (25‘).
Wie einfach Fußball sein kann, zeigte unsere Truppe beim nächsten Treffer. Achim Peters startete mit Ball über die rechte Seite, spielte seine Schnelligkeit aus, legte in die Mitte ab, Chris Alberg ließ den Ball durch und Daniel Schmitz stellte mit seinem zweiten Treffer die beruhigende Zwei-Tore-Führung wieder her (30‘). Doch was passierte zwischen all den Toren? Nicht viel. Beide Teams passten sich dem kühlen Wetter an und sorgten nicht gerade für erwärmenden Fußball. Viel Kampf und Krampf konnte man bestaunen und nach wie vor merkt man unserer Mannschaft an, dass der Ball nicht so läuft, wie man es in der Hinrunde noch gewohnt war. Uu wenig Bewegung, mangelnde Laufbereitschaft, langsamer Spielaufbau – alles Dinge, die auch dem Tabellenschlusslicht entgegenkamen, obwohl diese nach 30 Minuten auf dem Zahnfleisch gingen.
Mit Beginn der zweiten Hälfte zogen Fandels Mannen das Tempo kurzerhand entscheidend an und Daniel Schmitz sollte an diesem Tag den großen Unterschied machen, als er sich bei seinem dritten Treffer gekonnt durchtankte und zum 4:1 erhöhte (53‘). Der Einbahnstraßenfußball aus der ersten Hälfte setzte sich weiter fort und unter tatkräftiger Mithilfe des Keepers trug sich Andreas Hoppe in die Torschützenliste ein. Markus Kolf ließ nach einem Freistoß den Ball abprallen, Hoppe sprang der Ball an die Hacke und von dort ins Tor (59‘).
Statt nun weiter konzentriert nach vorne zu spielen, schien das Spiel für die Mannschaft bereits beendet und so freute sich Deudesfeld über den zweiten Treffer. Nach einem Einwurf sprang Rene Schneider der Ball nach Ansicht des Schiris an den Oberarm und so pfiff dieser Elfmeter, den Alexander Wirtz souverän verwandelte (69‘). Nur drei Minuten später das 3:5, als der Ball an den Pfosten klatschte und Thielen aus klarer Abseitsposition den Ball über die Linie drückte. Doch das Tor zählte und so witterte Deudesfeld noch einmal Morgenluft.
Im Gegenzug traf Thomas Umbach ins Tor, doch Schiri Schmitt entschied auf Abseits (77‘), ehe Dimmig die Chance zum halben Dutzend hatte, den Ball jedoch nicht voll traf (80.). Marcel Schneider hätte alles klarmachen können, doch statt den Ball einzuschieben, setzte er diesen im Fallen über das Tor (83‘), ehe wiederum Umbach nach einem misslungenen Abstoß den Kasten verfehlte (84‘). Erst mit dem Abpfiff setzte Umbach doch noch einen drauf und schoss das Leder an der Mauer vorbei ins lange Eck (90‘+4).
Erst nach Zuruf von außerhalb pfiff der Schiedsrichter das Spiel ab, da auf dessen Uhr, warum noch immer, noch 10 Minuten zu spielen waren und so verließ unsere Elf als verdienter Sieger den Platz.
Fazit: Positiv: 6 Tore erzielt und gezeigt, dass man doch noch weiß, wo das Tor steht. Negativ: Zu viele Chancen liegen gelassen, drei Tore kassiert und spielerisch bei weitem noch nicht dort, wo man mal war. Ohne die drei Treffer von Schmitz hätte man sich an diesem Abend ganz schön gequält und das gegen eine Mannschaft, die, bei allem Respekt, in ihren Möglichkeiten absolut beschränkt war. Was nach wie vor fehlt ist der letzte Biss, eng geführte Zweikämpfe, Tempo im Spiel und die Laufbereitschaft, um Löcher zu reißen. In den letzten vier Spielen gilt es sich einzuschwören, alles füreinander zu geben und den Gegnern zu zeigen, dass man zurecht so lange oben mitspielt. Auf gehts – ich bin heiß drauf! (Daniel Schmidt)
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