Ein Sieg des Willens
Mehren. Nach der bitteren Niederlage in Neroth konnte man die Meisterschaft fast schon abhaken. Doch da die drei Punkte am grünen Tisch auf unsere Seite wechseln werden, ist man wieder mittendrin statt nur dabei. Eine zweite Chance für unsere Truppe, die das komfortable Punktepolster in der Rückrunde verspielte und man war sich schnell einig, dass man diese Gelegenheit nutzen und alles in die Waagschale werfen muss. Schöner Fußball war in der Rückrunde Mangelware, doch gerade jetzt geht es einfach nur um Punkte, egal wie. Der Wille muss stimmen, die Mannschaft muss sich gegenseitig hochziehen, man muss für- und miteinander kämpfen. Den Anfang konnte man nun gegen die Dritte aus Kelberg machen.
Kelberg kam ersatzgeschwächt, aber mit Selbstvertrauen nach Mehren, nachdem man zwei Tage zuvor Kirchweiler zu Null nach Hause schicken konnte. Die Rollen waren klar verteilt. Während unsere Elf das Spiel machen und auf drei Punkte spielen musste, gingen die Gäste von Beginn an mit einer kompakten Defensive in die Partie. Nach acht Minuten setzte unsere Truppe die erste Duftmarke, als ein hoher Ball durch den Strafraum flog, doch lupfte Timon Görzen den Ball neben das Tor. Der herauseilende Torhüter wäre hier chancenlos gewesen. Im Anschluss landete wieder ein Ball im Sechzehner und Thomas Dimmig versuchte er per Direktabnahme aus fünf Metern, zielte dabei jedoch genau auf den Keeper (9‘). Mit der frühen Führung war es also nichts und so konnte sich Kelberg ins Spiel reinbeißen. Auf beiden Seiten präsentierte man sich in den Folgeminuten etwas glücklos und so wusste besonders unsere Mannschaft mit dem klaren Übergewicht im Mittelfeld nicht wirklich etwas anzufangen.
Schließlich schenkte man Kelberg nach einem Fehlpass im Mittelfeld die große Chance zur Führung. Einem Konter über die rechte Seite folge ein Pass in die Mitte und die ungeordnete Defensive konnte nur zuschauen, wie Kelbergs Offensive erst an Elias Engels im Tor und dann im Nachschuss am eigenen Unvermögen scheiterte (25‘). Durchatmen war angesagt!
In der Folge das gleiche Bild – unsere Elf machte das Spiel, doch nach vorne begann man nun Fehler zu machen, die man aus den Partien zuvor kannte. Es ging zu hektisch zu. Statt Ball und Gegner laufen zu lassen, versuchte man es zu häufig mit Bällen in die Spitzen oder ungenauen Pässen ins Halbfeld. Erst mit dem Halbzeitpfiff kam eine der Flanken durch, wenn auch abgefälscht, wieder versuchte es Dimmig direkt und setzte den Ball weit über die Maschen.
Die zweite Hälfte begann wie ein Abziehbild der ersten. Michael Weber fasste sich ein Herz und schoss aus der Distanz aufs Tor, verfehlte das Ziel jedoch knapp (48‘). Mit dem nächsten schönen Angriff legte Chris Alberg auf Thomas Dimmig ab, doch verzog dieser aus zehn Metern (51‘).
Die Mannschaft erhöhte den Druck, ohne Kelberg arg in Bedrängnis zu bringen. Die Gäste warteten nur auf Fehler, um mit Kontern Nadelstiche zu setzen, doch mit Markus Fandel in der Defensive behielt man die Ruhe im Spielaufbau. Die Lücken im Mittelfeld der Gäste wurden größer und die Laufbereitschaft der Kelberger Elf nahm ab, so dass sich das Spiel auf deren Tor beschränkte. Es dauerte bis zur 70. Minute, bis man sich endlich belohnen konnte. Nach einer schönen Flanke von Michael Weber auf den langen Pfosten löste sich Görzen von seinem Gegenspieler und köpfte den Ball über den Torhüter hinweg ins lange Eck. Der Jubel war entsprechend groß und man spürte, dass den Spielern eine Last von den Schultern fiel.
Die Führung konnte man schließlich ohne weitere Höhepunkte über die Zeit bringen. Kelberg versuchte es noch einmal, doch mehr als ein Schuss aus der Distanz wollte dabei nicht mehr herausspringen (77.). Unsere Elf verwaltete den Vorsprung und ging kein Risiko mehr ein.
Fazit: Ein verdienter Sieg, der jedoch hart erkämpft werden musste, bis das Tor des Tages erzielt wurde. Kelberg machte es unserer Mannschaft nicht einfach, stand man über 90 Minuten hinweg sehr tief und auch, wenn man sich das Leben selbst noch oft genug schwer macht, war dieser Erfolg hoffentlich einer, der das nötige Selbstvertrauen für die letzten beiden Spiele eingebracht hat. Denn was ausschließlich zählt ist klar – 6 Punkte! (Daniel Schmidt)
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